Postdampfer Hedwig von Wissmann


Erbauer: Gerhard Wicke


Postdampfer


Die "Hedwig von Wissmann", benannt nach der Ehefrau Hermann von Wissmanns, wurde in Hamburg von der Schiffswerft & Maschinenfabrik vormals Janssen & Schmilinsky konstruiert und 1897 mit der Baunummer 360 gebaut. Sie wurde in Einzelteilen nach Bismarckburg (Wissmannhafen) gebracht und dort montiert. Der holzbefeuerte Postdampfer wurde im Jahr 1900 in Dienst gestellt. 1901 wurde er mit einem zweiten Mast versehen und 1914 mit Schnellfeuerkanonen armiert.
Außer der "Hedwig von Wissmann" verkehrten auf dem See ab 1914 der deutsche Zollkreuzer "Kingani", ab 1915 die "Goetzen", sowie ab 1916 die "Wami". Neben diesen deutschen Schiffen befuhren vor dem Ersten Weltkrieg der belgische Dampfer "Alexandre Delcommune" und ein britisches Dampfboot den See, später kamen weitere belgische und britische Schiffe hinzu.

Am 26. Dezember 1915 erfolgte das Gefecht von Lukuga. Die "Kingani" fiel dabei den beiden britischen Schnellbooten "Mimi" und "Toutou" in die Hände und musste kapitulieren. Auch das ehemals deutsche Schiff "Kingani", nun in "Fifi" umbenannt, war im Einsatz gegen die "Hedwig von Wissmann". Am 8. Februar 1916 wurde die "Hedwig" unter Oberleutnant zur See Job Odebrecht Richtung Kungwestock geschickt, um Informationen über den Verbleib der "Kingani" zu sammeln. Sie sollte am folgenden Tag wieder mit der "Goetzen" bei Lukuga zusammentreffen. Doch dazu kam es nicht mehr: Am 9. Februar 1916 gegen 7.45 Uhr wurden von der "Hedwig von Wissmann" aus die "Fifi", die "Mimi", die belgische "Dix Tonnes" und ein weiteres Boot gesichtet. Odebrecht war der Übermacht nicht gewachsen und musste die "Hedwig" durch Sprengladungen selbst versenken.


Daten Original Modell
Maßstab 1:1 1:14
Länge 22 m 157 cm
Breite 4,65 m 33 cm
Verdrängung 70 to 25 kg

Nach Fertigstellung des Zollkreuzers „Kingani“ 2010, des Schnellbootes HMS „Mimi“ 2011 fehlte eigentlich nur noch der „Dritte im Bunde“, der Dampfer „Hedwig von Wissmann“, da sie geschichtlich alles miteinander zu tun hatten. Anfangs schreckte mich schon die Größe des Originals ab. Es wird aber wohl mein größtes Projekt bleiben und auch kein Modell für den wochenendlichen Ausflug sein.

Die Planung begann schon im Jahre 2010 mit den Recherchen im Internet nach Bildern, Dokumenten, Plänen und Infos über den Dampfer. Es sollte aber noch etwas dauern bis mit dem eigentlichen Bau begonnen werden konnte. Da lediglich eine Projektzeichnung des Dampfers in der Broschüre „Ein deutscher Dampfer für den Tanganjika“ von Rudolf Fitzner und nur ein Querschnitt vorlag, musste der Spantenriss selbst konstruiert werden. In der Literatur war nachzulesen, dass die Breite des Dampfers bei 4,65 m, und nicht wie im genannten Plan bei 4,20 m lag. Aus diesem Grunde wurde er entsprechend korrigiert.
Nach einer Bauzeit von knapp zwei Jahren fand am 02.06.2013 die Schiffstaufe mit der Jungfernfahrt am Ika-See in Ingelheim statt. Bei recht stürmischer See wurde zuerst ohne Sonnensegel, später doch mit Sonnensegel gefahren. Die „Hedwig“ liegt sehr gut im Wasser, hat einen relativ kleinen Wendekreis, macht richtig gut Fahrt und ist erstaunlich manövrierfähig.
Anhand der Bilder kann sich jeder selbst ein Bild von meinem Projekt machen.


Hedwig von Wissmann


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