Zollkreuzer Kingani


Erbauer: Gerhard Wicke


Governementsdampfer "Kingani"


Angeregt durch die Idee eines guten Freundes und Modellbauers (hat die „Kingani“ in 1:50 als Standmodell gebaut und besitzt Fotos und Pläne) sie doch mal als Fahrmodell mit einer Dampfmaschine zu bauen, wurde das Projekt „Kingani“ Anfang 1990 begonnen.
Die Idee war auch das Schwesterschiff, die „Wami“, mit einem Modellbauerkollegen zu bauen. Er war für die Dampfanlage und die Maschine zuständig, ich sollte beide Rümpfe und Ausrüstung fertigen. Aber wie es so mal ist, nach gut einem Jahr Bau wurde das Projekt „Kingani“ mit Dampfmaschine gestoppt. Nach nunmehr knapp 20 Jahren wurde das Projekt von mir im Herbst 2009 wieder in Angriff genommen, aber dieses Mal mit E-Motor.
Der über Spant aufgebaut Rumpf musste wieder neu und auch fertig lackiert werden.
Die Stahlplatten des Rumpfes wurden mit Spritzspachtel dargestellt und im Wechsel lackiert um die Überlappungen nachzuahmen. Die teilweise schon vorhandenen Aufbauten wurden fertig gestellt. Im Maßstab 1:14 sind praktisch keinerlei Zubehörteile im Handel erhältlich, sodass Grätings, Winden, Positionslampen, Steuerrad, Davids, Poller etc. selbst hergestellt werden musste.
Zum Einsatz kam ein Dampferzeuger mit externem Tank (200 ml) der richtig „Rauch“ für ca. 1 Stunde macht, da der Schornstein mit einem Durchmesser von 50 mm und einer Länge von fast 20 cm schon ordentlich was durchlässt.
Endlich, im Mai 2010 konnten der Stapellauf und die Jungfernfahrt mit Erfolg durchgeführt werden. Ob die „Wami“ noch folgen wird, wer weiß?

Neben dem Bau interessierte ich mich auch immer mehr für das Geschichtliche.

Im Jahre 1884 erwarb Dr. Carl Peters durch Verträge mit eingeborenen Häuptlingen die Landschaft Usagara. Schon 1885 stellte das Deutsche Reich dieses Gebiet als Deutsch-Ostafrika unter seinen Schutz. Da eine Kontrolle der Küstengebiete durch Segelfahrzeuge nicht möglich war, wurden vom Reichskolonialamt bei der Werft Josef Meyer in Papenburg zwei Zollkreuzer in Auftrag gegeben. Mit den Baunummern 91 und 92 wurden die Schiffe auf "Wami" und "Kingani" 1894 fertiggestellt.
Nach der Überführung nach Ostafrika nahmen sie ihren Patrouillendienst auf. Gleichzeitig wurden auch Passagiere, zumeist Beamte und Angestellte, aber auch Europapost von und nach Zanzibar befördert. Als im August 1905 der Maji-Aufstand ausbricht, werden auch die beiden Zollkreuzer eingesetzt. Bei Ausbruch des Krieges 1914 werden beide Schiffe von der Kriegsmarine übernommen. Bei Aufklärungs- und Versorgungsfahrten kam es immer wieder zu Kampfhandlungen mit belgischen und britischen Einheiten. Als am 26.12.1915 die „Kingani“ eingeborene Späher vom Ufer abholen wollte, geriet sie ins Gefecht mit den britischen Kanonenbooten „Mimi“ und „Toutou“. Als nach mehreren Treffern das Schiff zu sinken begann, ergab sich die Besatzung.
Nach der Reparatur wurde der Zollkreuzer Anfang 1916 von den Engländern in Dienst gestellt. Im britischen Dienst in "HMS Fifi" umbenannt, wurde sie als das erste deutsche Kriegsschiff erfasst und an die Royal Navy übergeben. "HMS Fifi" verbrachte ihre letzten Tage als Regierungsdampfer und wurde für die Beförderung von Fluggästen über den See eingesetzt, bis sie als nicht mehr seetüchtig im Jahre 1924 versenkt wurde.


Dampfleistung: 85,5 PS
Kohle später Holzfeuerung
Geschwindigkeit: ca. 8 Kn.



Technische Daten

  Original Modell 1:14
Länge 18 m 129 cm
Breite 3,65 m 26 cm
Tiefgang 1,3 m 9 cm
Verdrängung 25 to 10 kg
Antrieb Dampfantrieb mit Kohlenfeuerung Elektromotor

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