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Liberty Frachter Robert E. Peary

Erbauer: Helge Rüggeberg

Stückgutfrachter des Typs EC2_C1

Liberty-Frachter waren Stückgutschiffe des Typs EC2-S-C1. Sie wurden im Rahmen des Emergency Shipbuilding Program gebaut, um die großen Verluste der Alliierten im Zweiten Weltkrieg, die der U-Boot-Krieg verursachte, auszugleichen. Sie waren einfach konstruiert und konnten mit der Zeit schneller und zahlreicher produziert werden.

Vorgeschichte

Vor dem Hintergrund des anfangs erfolgreichen deutschen U-Boot-Krieges des Zweiten Weltkriegs kam es auf britischer Seite rasch zu einer gefährlichen Verknappung von Frachtraum, die von der überwiegend im Kriegsschiffbau beschäftigten Werftindustrie des Vereinigten Königreichs nicht alleine aufgefangen werden konnte. Die britische Regierung sandte daher im September 1940 eine Arbeitsgruppe für ein Frachtschiffsnotbauprogramm in die Vereinigten Staaten und nach Kanada. Die Gruppe führte Pläne einer vereinfachten Version des 1939 bei Joseph L. Thompson and Sons in Sunderland gebauten 10.000 Ladetonnen-Trampdampfers Dorington Court mit sich und überzeugte Admiral Emory Scott Land, den Präsidenten der United States Maritime Commission (MARCOM), das der zwar langsame, aber einfach konstruierte und vor allem schnell zu bauende Trampdampferentwurf in der gegebenen Situation einer höherwertigen aber komplizierteren Konstruktion vorzuziehen sei. Am 20. Dezember 1940 wurden zwei Baukontrakte über jeweils 30 Einheiten des als Ocean benannten Schiffstyp auf den erst zu bauenden Werften Todd-Bath Iron Shipbuilding Corporation in Portland, Maine und Todd-California Shipbuilding Corporation im kalifornischen Richmond sowie mit dem Industriellen und Werfteigner Henry John Kaiser geschlossen. Der gesamte Baupreis lag bei etwa 96 Millionen US-Dollar. Am 14. April 1941 fand die Kiellegung des ersten Ocean-Neubaus, der Ocean Vanguard statt, deren Taufe am 15. Oktober 1941 folgte.

Konstruktion

Der Ocean-Typ bildete die Grundlage zur Entwicklung des Liberty-Frachters durch das New Yorker Schiffsingenieurbüro Gibbs & Cox. Die die später immer wieder modifizierte Konstruktion, deren grundsätzliche Auslegung aus dem Jahr 1879 stammte, wurde zusätzlich vereinfacht und an die Schweißtechnik angepasst. Äußerliches Hauptunterscheidungsmerkmal zum Ocean-Typ war der in der Mitte zusammengelegte Decksaubau. Die Liberty-Schiffe waren Volldecker. Sie hatten einen durch Querspanten verstärkten, geschweißten Rumpf mit sieben Querschotten und zwei durchgehende Decks. Sie besaßen fünf Laderäume. Als Antrieb diente eine Dreifachexpansionsdampfmaschine, die 2.500 PS bei 76 Umdrehungen pro Minute leistete und den Schiffen eine Geschwindigkeit von rund elf Knoten ermöglichte. Die Kessel der in Kanada gebauten Schiffe der Baureihe wurden mit Kohle befeuert, die in den USA gebauten mit Öl. Für jedes Schiff wurden 31.500 laufende Meter Schnittholz und 6.688 m2; Sperrholz benötigt. Die Frachtschiffe waren mit einer Destillieranlage zur Trinkwassergewinnung aus Salzwasser ausgestattet.

Die Vorzüge dieser Libertyschiffe waren die sehr kurze Bauzeit, geringe Kosten, fünf große Laderäume (sie konnten 440 leichte Panzer oder 2.840 Jeeps transportieren) sowie ihre Einfachheit und der robuste Aufbau. Die Besatzungen konnten von einem Schiff zum anderen wechseln, ohne Schwierigkeiten mit der Handhabung zu haben.

Die Verarbeitungsqualität dieser einfachen Schiffe war jedoch unzureichend. Zwar wurden viele von ihnen auch noch Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg eingesetzt, doch die aus Gründen der rationellen Fertigung rasch eingeführte Schweißtechnik (zuvor wurden Schiffe genietet) war noch nicht ausgereift. Ein weiteres Problem stellte der in der Bessemerbirne oder im Thomas-Verfahren hergestellte Stahl dar. Der verfahrensbedingt hohe Stickstoffgehalt förderte die Neigung zu Sprödbrüchen. In kalten Gewässern wurde die Schweißnahtumgebung spröde und innerhalb von zehn Jahren sanken etwa hundert Schiffe auf Grund von Sprödbrüchen. Erst in der Nachkriegszeit gelang es, die Schweißtechnologie so zu entwickeln, dass auch die Nahtumgebung eine dem umgebenden Stahlmaterial entsprechende Festigkeit aufwies. Ebenfalls erst in den Nachkriegsjahren (1952) wurde durch die Entwicklung des LD-Verfahrens die Herstellung schweißgeeigneter Stähle mit hoher Festigkeit möglich.

Bau

Es wurden 18 neue Werften mit insgesamt 171 Hellingen gegründet, um ausschließlich diesen Schiffstyp zu bauen. Vorhandene Werften beteiligten sich ebenfalls am Bau. Am 27. September 1941 lief in Baltimore bei der Bethlehem Shipbuilding Company die Patrick Henry vom Stapel. Sie war das erste von 2.751 (bis Oktober 1945) in den USA und Kanada während des Zweiten Weltkrieges gebauten Frachtern des EC-2- oder Liberty-Typs. Die Bauzeit des Schiffs betrug 244 Tage, es wurde von der Frau des Vizepräsidenten Henry Wallace getauft. Ausgeliefert wurde es am 31. Dezember 1941. Die Patrick Henry brachte im Laufe des Krieges 110.000 Tonnen Fracht in die Häfen der Welt und legte dabei eine Strecke von 90.000 Seemeilen zurück.

Der Rumpf des Schiffes hatte sehr einfache Formen und es gab auf den Werften keine Schwierigkeiten, die Schiffsplatten zu formen und zusammenzusetzen. Da einzelne Sektionen vorgefertigt wurden, verringerte sich die durchschnittliche Bauzeit eines Schiffes auf 40 Tage. Den Rekord hielt die Robert E. Peary. Von der Kiellegung bis zum Stapellauf wurden nur vier Tage und 15,5 Stunden benötigt. Schon drei Tage später folgte die Probefahrt.

Einsatz

Insgesamt gingen 196 Liberty-Schiffe im Verlauf des Krieges durch Feindeinwirkung verloren. Ab 1944 wurden die Liberty-Schiffe durch die neue Schiffsklasse der Victory-Schiffe ersetzt.

Text nachzulesen bei Wikipedia Link:
http://de.wikipedia.org/wiki/Liberty-Frachter