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Baubericht Motor-Flussschlepper "Leon"

Baubericht der Leon:

In Ermangelung eines Spantenrisses, man kennt das ja, musste anhand der Seiten- und Draufsicht einer konstruiert werden. Nachdem die Spanten aus 6 mm Sperrholz ausgesägt waren, konnten sie auf der Helling kopfüber ausgerichtet und befestigt werden. Da die Spanten bereits innen ausgesägt wurden, blieben lediglich seitlich in Höhe der Deckwölbung kleine Stege als sogenannte „Sollbruchstellen“ stehen, um später den Rumpf problemlos von der Helling trennen zu können.
Als Beplankung wurden Abachileisten ca. 3x7 mm zugeschnitten und zum Bug hin entsprechend verjüngt. Nach dem Vorschliff mit 80er Papier konnte die erste Lage Füllspachtel aufgetragen werden. Die nächsten Arbeiten kennt mittlerweile ja jeder Modellbauer: Schleifen, Spachteln, Schleifen usw., bis der Rumpf seine richtige Form erhält. Danach wurde außen mit einer 49 Gramm GFK-Matte laminiert. Nach der Trocknung dieser Lage wurde für einen weiteren Auftrag mit Harz der Rumpf wieder angeschliffen. Na ja, was wird wohl jetzt kommen? Schleifen, Spachteln..... Richtig !

Nachdem das Deck seinen richtigen Sprung und Wölbung erhalten hat und das Roof optimal passte, konnte mit der Deckbeplankung aus ca. 7 x 2 mm Birnbaumleisten begonnen werden. Zuvor mussten sie aber gebogen werden, da sie der Länge nach den Verlauf des Roofs folgen.

Das Holzdeck und die Kombüse wurden mehrmals mit Clou Bootslack mit Zwischenschliff behandelt. Da der Lack hochglänzend ist, erfolgte zum Schluss ein Überzug auch mit mattem Klarlack für die Decks und seidenmattem Lack für die Kombüse.

Die weiteren Bilder zeigen den fertigen Schlepphaken. Er besteht aus Messing und wurde weitestgehend hart gelötet, später wurde er noch brüniert.
Die großen Bullaugen im Roof mussten selbst hergestellt werden, da sie mit einem Durchmesser von 26 mm nirgends zu bekommen sind.
Die Reling- und Sonnensegelstützen sind ausgerichtet und gelötet. Jetzt muss nur noch das Dach aus 0,5 mm Platinenmaterial drauf.
Ferner sind schon einige weitere Details vorhanden, wie Kamin mit Verspannung, das Steuerrad sowie Schlepphaken mit Geschirr und zu guter Letzt die Bullaugen.

Nun ist es soweit, es konnte ein erstes „Wassern“ in der Badewanne stattfinden. Mit kleinen Bleiplatten im Bugbereich wurde die „Leon“ ausgetrimmt. Eine 100ige Trimmung ist aber erst dann möglich, wenn alles an Bord montiert ist. Der Motor macht richtig „Dampf“, bin mal gespannt wie sich die Leon auf dem Weiher verhält.

Auf 0,5 mm Platinenmaterial wurde sogenanntes Streckmetall aus Alu mit 4 mm Rautengröße aufgeklebt. Gekauft habe ich es im Baumarkt, die Platte ca. 50 cm x 30 cm für rund Euro 4,60. Danach wurden die „Löcher“ mit grau eingefärbten Epoxydharz ausgefüllt, und nach Aushärtung über Nacht konnten die einzelnen Platten von rund 5 cm x 10 cm Größe zugeschnitten werden.
Jetzt konnte mit dem Verlegen des Rautenbleches auf dem Achterdeck begonnen werden. Die einzelnen Platten wurden angepasst und mittels 5-Min. Epoxy verklebt. Die Schweißnähte imitierte ich mit dünnem Zwirn, der in die Fugen der einzelnen Platten geklebt wurde. Die hintere runde Öffnung dient zu Wartungszwecken für die Ruderanlenkung und kann mit einem passenden Deckel verschlossen werden.

Die „Leon“ ist fertiggestellt und der Kapitän konnte mit seinem Arbeiter und dem Boy an Bord gehen.
Der Gemütlichkeit wegen, kam noch ein Liegestuhl auf das Promenadendeck, welchen ich auf einem Foto des belgischen Schnellbootes „Netta“ gesehen habe. (Sie kämpfe übrigens am 26.12.1915 auch mit der Royal Navy unter Commander Spicer-Simson gegen den Gouvernementsdampfer „Kingani“ auf dem Tanganjika-See und erzwang die Kapitulation).

Die „Leon“ brachte komplett fahrbereit 4,4 kg auf die Waage. Ich bin gespannt wie sie sich auf freiem Gewässer verhält.

Die Probefahrt erfolgte am 17.03.2014 auf dem Ika-See in Ingelheim. Bei gemächlicher Fahrt machte sie ein schönes Bild. In den Kurven zeigte sich, dass sie etwas kopflastig war. Das liegt wohl an dem sehr ranken Rumpf und dem relativ hohen Aufbau, zusätzlich war es noch etwas windig. Bei großer Fahrt ist es dann passiert. Die „Leon“ schaukelte sich in einer Kurve kurz auf, kenterte und schwamm kieloben im Wasser. Ein Badegang wurde notwendig. Bei 12° C Außentemperatur (Wasser gefühlte 6-8° C) konnte sie in rund 10 m Entfernung geborgen und wieder an Land gebracht werden. Was für ein Glück, dass der Aufbau festgeschraubt war!

Soweit es ging wurde alles vor Ort gleich getrocknet, der Rest dann zu Hause. Der Test am nächsten Tag zeigte keinen Elektronikschaden, lediglich der Empfänger musste neu mit dem Sender „gebunden“ werden. Als nächster Schritt kam der Matrose von der Back nach achtern. Zum Gewichtsausgleich, und um sie etwas tiefer eintauchen zu lassen, kam ganz unten im Rumpf noch zusätzlich rd. 800 Gramm Bleiband rein. Die Kränkungsversuche im hauseigenen Teich waren sehr vielversprechend. Man konnte die “Leon“ nunmehr bis etwas über den Deckrand kippen und sie richtete sich ohne Probleme wieder auf.
Die nächste Probefahrt wird es dann zeigen.



Welches Vorbild als nächstes kommt ist noch ungewiss.

Spanten Leon

Beplankt Leon

Grundiert Leon

geschliffen Leon

von der Helling abgenommen Leon

Ruderhacke Leon

Achterschiff Leon

Aufbau Rohbau Leon

AUfbau Leon

Aufbau Verkleidung Leon

Schlepphaken Leon

Bullaugen Leon

Gestänge Sonnensegel Leon

Brückenaufbau Leon

Erster Schwimmversuch Leon

Achterschiff Leon

Fertigstellung

Panik Seitenwind Leon

Besatzung an Bord Leon

Wie auf dem Kongo Leon