Schleppdampfer Pfeil

Erbauer

Erbauer: Gerhard Wicke
Schleppdampfer "Pfeil"
Daten
Daten | Original | Modell |
Maßstab | 1:1 | 1:30 |
Länge | 13,25 m | 44 cm |
Breite | 3,42 m | 11,40 cm |
Tiefgang | 1,15 m | 3,9 cm |
Verdrängung | 15,5 to | 800 gr |
Motor | 1 Zwei-Zylinder Compound-Maschine, ca. 45 PS, 4 bzw. 7 Knoten (Schlepp - freie Fahrt) | 1 Elektromotor |
Etwas Geschichtliches
Die Maschinenfabrik und Schiffswerft zu Rosslau an der Elbe der Gebrüder Sachsenberg baute zwei Schraubendampfer Typ Gamonosas, 1891 den „Dr. Zintgraff“ und 1892 den „Pfeil“.Den „Dr. Zintgraff“ erhielt die Firma Jantzen & Thormählen, Hamburg für Kamerun, der Schraubendampfer „Pfeil“ ging an die Ausführungskommission der Deutschen Antisklaverei-Lotterie nach Koblenz für den Nyassa-See. Er diente in Deutsch-Ostafrika als Schlepper für die Leichter der Teile des „Hermann von Wissmann“ auf dem Sambesi / Shire-Fluss bis zu den Murchisonsfälle. Ein Weitertransport war nicht möglich, da er nicht zerlegbar gebaut wurde.
Rumpfbau:
Hier nur einige Eckdaten der Rumpfschale:
Balsaholzplanken: 1,5 mm dick
Feingewebe innen / außen: 80 / 25 Gramm
Vorgesehen für das Deck ist 0,4 mm Flugzeugsperrholz, der Aufbau aus 0,5 mm FR-4 und der Schornstein soll aus dünnwandigem Aluminiumrohr hergestellt werden.
Das Schanzkleid erhielt seine Öffnungen für die Klüsen und den Pollern, wie sie auch beim „Hermann von Wissmann“ vorhanden sind.
Etwas kniffelig zeigten sich der Einbau des Gestänges und die Herstellung der Gabel für die Anlenkung des Ruders. Nach gut zwei Stunden war auch dieses von Erfolg gekrönt.
Maschinen- und Kesselhaus
Der nächste Bauabschnitt war der Aufbau Mittschiffs aus 0,5 mm FR-4. Im hinteren Teil befindet sich das Maschinenhaus mit Oberlicht, dann folgen das Kesselhaus mit seitlichen Wartungsluken und davor der Steuerstand (Einheit 51 Gramm).
Der Schornstein selbst besteht aus dünnwandigen Alurohr und hatte eine Wärmeschutzverkleidung. Diese wurde aus einem passenden Kunststoffrohr hergestellt.
Nachdem nunmehr alles fertig war, erschien mir der Aufbau mit seinen 51 Gramm doch als zu „schwer“. Also noch einmal ganz von vorne, aber diesmal mit 0,8 mm Flugzeugsperrholz. Und siehe da, jetzt wog er nur noch 16 Gramm!
Der Schutzschild besteht aus zwei Lagen 0,4 mm Sperrholz und musste über eine Presse in seine Form gebracht werden. Am nächsten Tag war ich gespannt ob es auch seine Form behält…. und das Ergebnis war super. Die letzte Endfestigkeit erhielt er dadurch, dass die beiden Lagen mittels Epoxidharz in der Presse verleimt wurden
Ich glaube, so oft, wie beim Schlepper „Pfeil“ habe ich bei keinem meiner Modelle gewogen und gerechnet und so extrem auf das Gewicht achten müssen. Das ist nun mal der Nachteil bei einem kleinen Modell, aber ich wollte es ja nicht anders.
Schleppbock mit Haken
Er befindet sich zwischen Oberlicht und Schornstein. Gefertigt aus Messing wurde der Schleppbock fest mit dem Aufbau verschraubt. Für das Biegen einzelner Teile wurde eine Schablone hergestellt und auf einer Löthilfe hart verlötet
Geplant ist noch der Bau eines Leichter, der später vielleicht mal vom Schlepper gezogen werden soll. Aber das ist Zukunftsmusik.
Dekoration
Der Modellnachbau neigt sich dem Ende zu. Es wurden noch einige Taurollen auf das Deck gelegt, die Ersatzschraube kam auf das Kesselhaus hinter den Sitz.
Fertigstellung
Der Nachbau hat mir wieder viel Spaß bereitet, stellte mich aber auch vor neue Herausforderungen. Mal sehen, wann die Taufe mit den Modellbaukollegen stattfindet. Bis dahin wussten sie noch nicht um welches neue Projekt es ich handelte.
Jetzt fehlt nur noch etwas zum Schleppen für den „Pfeil“. Was bietet sich da mehr an, als einen der vier Schleppkähne nachzubauen.


